Das KWF führt sein 60 Jahren Forschungsarbeiten als Langzeituntersuchungen durch zu Entwicklungen und Neuerungen in den Bereichen Waldarbeit, Forstausrüstung und Forsttechnik und Forstliche Verfahren. Darüber hinaus ist das KWF Partner in zahlreichen Forschungsprojekten, bei denen es um abgegrenzte Fragestellungen zum Beispiel zur Arbeitssicherheit für die im Wald Beschäftigten geht.
Nachdem das Thema "Redliche Wissenschaft" in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat, hat auch das KWF seine Grundsätze wissenschaftlichen Handelns neu gefasst, um die Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis im KWF zu sichern und zu verbessern. Das KWF orientiert sich dabei eng an den Empfehlungen der Kommission "Selbstkontrolle in der Wissenschaft", die unter dem Dach der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Denkschrift "Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis" herausgegeben hat sowie am ebenfalls von der DFG herausgegebenem Verfahrensleitfaden "Verfahrensleitfaden zur guten wissenschaftlichen Praxis".
Zentrale Aufgabe des KWF sind die Langzeituntersuchungen, die der angewandten Forschung zuzurechnen sind. Dabei beschäftigt sich das KWF in zahlreichen Untersuchungen mit Ausrüstung, Geräten und Maschinen, die für den Einsatz im Wald konzipiert wurden. Dieses Equipment kommt unter realen forstlichen Bedingungen in verschiedenen Regionen in Deutschland zum Einsatz. Dabei werden die vielfältigen standörtlichen Bedingungen (von Hang bis Ebene), naturalen Verhältnisse (von Laub- bis Nadelwald, von Kulturen bis Altbeständen) und die unterschiedlichen saisonalen Bedingungen (Witterung, Jahreszeit) umfassend berücksichtigt und dokumentiert. Die Einsätze werden unter ergonomischen Kriterien (Sicherheit der Anwender) und ökologischen Kriterien (Pfleglichkeit für Boden und Bestand etc.) bewertet, die das KWF entwickelt hat und auf der Basis neuer Erkenntnisse laufend aktualisiert. Es erfolgt eine umfassende Technikfolgenabschätzung (für Wald und Mensch), indem auf Gefahrenquellen sowie auf gesundheitliche und Umwelt-Risiken hingewiesen wird, die unter den jeweiligen forstlichen Verhältnissen bei Nutzung der Ausrüstung entstehen können.
Abschließend erfolgt die Entwicklung von Best-Verfahren für die jeweilige Ausrüstung, die dann kombiniert mit anderen Ausrüstungsgegenständen zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um Systembetrachtungen.
Die Erkenntnisse werden in Datenbanken gesammelt, die ein Langzeitmonitoring ermöglichen.
In den Forschungsprojekten, an denen sich das KWF beteiligt, werden aktuelle Fragestellungen aus den Bereichen Waldarbeit und Forsttechnik aufgegriffen und im Rahmen angewandter Forschungsarbeiten Lösungsansätze entwickelt. In Projektkonsortien wird – gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis - über einen begrenzten Zeitraum hinweg und mit einer Projektfinanzierung gearbeitet.
Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) e.V. wollen kombinierte Fäll- und Entrindungsköpfe, die für die Plantagenwirtschaft mit Eucalyptus entwickelt wurden, unter mitteleuropäischen Waldverhältnissen testen und gegebenenfalls modifizieren. Würde die nährstoffreiche Rinde direkt am Ernteort im Wald verbleiben, hätte dies große Vorteile für den Wald.
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), gefördert.
In dieser Rubrik werden fortlaufend Projekte eingestellt; deren Laufzeit beendet sind, die aber Ergebnisse produziert haben, die auch heute noch von hohem Interesse sind.
Diese Rubrik wurde erst im Februar 2017 angelegt und ist daher noch im Aufbau begriffen.
Das Verbundvorhaben ForstInVoice (FKZ. 01MS12037A) zielt auf die Umsetzung digitaler Geschäftsprozesse in der Forst-Holz-Logistikkette.
Ziel ist die Entwicklung einer standardiserten IT-Lösung zur Auftragserfassung, Weiterleitung sowie zeitnahen Dokumentation und Rechnungsstellung von Holzernteaufträgen in der mechanisierten Holzernte. Laufzeit des Vorhabens: 01.08.2012 - 31.07.2015.
Die Förderung des Vorhabens erfolgte aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über den Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (PT-DLR) im Rahmen des Förderprogramms Mittelstand Digital.
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Entwicklung und Einsatz von Kommunikations- und Beratungshilfen für den Privat- und Kommunalwald zur Waldbesitzeransprache und
zur Intensivierung der forstlichen Öffentlichkeitsarbeit (Laufzeit 08/2017 - 01/2020)
Urbane Waldbesitzer, Walderben und andere stellen forstliche Berater und Betreuer vor neue Herausforderungen in ihrer Kommunikationsarbeit. Hier knüpft das Projekt KomSilva an. Bis Januar 2020 werden Kommunikationskonzepte und -mittel erarbeitet, die forstliche Akteure bei der Aktivierung von Waldbesitzern und in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.
Das KWF koordiniert das Verbundvorhaben. Projektpartner sind die Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH, der Lehrstuhl für Wald- und Umweltpolitik der TU München sowie Unique forestry and landuse GmbH. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).
„Waldbesitzer aktivieren“ klingt gut – nur wann?
Das KomSilva-Team untersucht die Argumente und Vorbehalte der Ansprache neuer Waldbesitzer. Für forstliche Berater und Betreuer werden Empfehlungen abgeleitet, warum und unter welchen Voraussetzungen eine Aktivierung von Waldbesitzern sinnvoll ist.
Instrumente zur Waldbesitzeransprache und für die Öffentlichkeitsarbeit
Die Instrumente richten sich am praktischen Bedarf von Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen, Dienstleistern, Forstverwaltungen und Kommunen aus. Es werden Kommunikationskonzepte angeboten, die Strategien für Berater und Betreuer mit unterschiedlichen Interessen und Professionalisierungsgraden beinhalten.
Die KomSilva-Instrumente werden kostenfrei auf einer Webseite bereitgestellt. Diese beinhalten beispielsweise klassische Vorlagen für Printmedien,
Veranstaltungskonzepte, Online-Hilfen und ein Social-Media Handbuch. In terminunabhängigen Online-Schulungen können sich Berater und Betreuer zum Einsatz dieser Kommunikationsmittel fortbilden. Sie erhalten Tipps, welche Instrumente für sie geeignet sind und mit welchen Botschaften sie „neue“ Waldbesitzer erreichen können.
Umfassende und wirksame Konzepte zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in Forstunternehmen und damit zur Steigerung der Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Waldarbeit sind die Ziele des Forschungsprojekts proSILWA - Prävention für sichere Waldarbeit. Startschüsse für dieses Projekt waren seine Vorstellung und eine intensive Diskussion seiner Ziele mit Arbeitsschutzexperten im Rahmen der „Zukunftswerkstatt Wald“ bei der 17. KWF-Tagung sowie der Projektauftakt der Verbundpartner beim KWF in Groß-Umstadt Mitte Juni 2016.
Verbessertes Ressourcenmanagement in der Forstwirtschaft durch qualifizierte Planzeiten und Plankosten für standardisierte Arbeitsverfahren (RePlan)
Die Kalkulation von forstbetrieblichen Maßnahmen unter dem Gesichtspunkt der Sicherstellung einer wirtschaftlichen Betriebsführung und eines effizienten Ressourceneinsatzes soll in Zukunft durch eine Datenbank erleichtern werden. Im Rahmen des Projektes RePlan werden Daten zu Planzeiten und Plankosten zu definierten forstlichen Arbeitsverfahren erfasst und Verfahren zur Aktualisierung und Erweiterung der so geschaffenen Datenbasis erarbeitet und evaluiert. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer Datenbank mit Planzeiten und Plankosten für standardisierte Arbeitsverfahren, die von allen Akteuren - Waldbesitzern, Forstbetrieben, Forstlichen Beratern und Forstunternehmern u.a. - genutzt werden kann.
Laufzeit des Vorhabens: 01.04.2015 - 31.12.2018
Das Projekt wird gefördert durch:
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Europa verfügt über 159 Millionen Hektar Wald, dessen nachhaltige Nutzung insbesondere im Privatwald deutlich unter seinen Möglichkeiten bleibt. Im 7. Rahmenprogramm der EU (FP 7) fördert die Europäische Union das Forschungsvorhaben SIMWOOD mit 28 europäischen Partnern in 14 Modellregionen und soll dabei in einem umfassenden Ansatz die bestehenden Hemmnisse unter sozio-ökonomischen, technischen und ökologischen Gesichtspunkten erfassen und Lösungen für eine bedarfsgerechte Aktivierung der Waldbesitzer erarbeiten. Laufzeit: 01.11.2013 - 31.10.2017.
Unter WALD 4.0 werden alle Projekte vom KWF zusammengefasst die dem „Industrie 4.0“-Konzept entsprechen. Ziel ist es, mit Hilfe intelligenter Monitoring- und Entscheidungsprozesse alle Aspekte der modernen nachhaltigen Forstwirtschaft abzudecken, die unter den Schlagworten „Ökologie“, „Ökonomie“ und „Soziales“ bekannt sind.
Ein Baustein davon ist der ELDAT Standard. ELDAT (Elektronischer Datenaustausch von Holzdaten) wurde 2002 als Standard von den Dachverbänden der Holz- und Forstbranche (DHWR und DFWR) eingeführt um den Datenaustausch in der Holzlogistikkette zu vereinfachen.
Rund zehn Jahre nach der Einführung wird dieser nun im Rahmen des Projektes „ELDATsmart“ überarbeitet und die Standardisierung des Holzdatenaustausches in den Vordergrund gestellt. Hierzu wird gemeinsam mit dem DFWR und der AGR die Nutzungsweise des Standards evaluiert, um in weiteren Schritten einen Konsens über die einheitliche Verwendung zu erzielen.
Laufzeit des Vorhabens „ELDATsmart“: 01.11.2015 – 31.10.2017
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), gefördert.
Rettungspunkte im Wald
Infos und Downloads
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